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Märchen der Hundehaltung: Die größten Mythen rund um den Hund

Verbreitete Irrtümer über Hunde aufgedeckt: Was wirklich hinter Mythen wie Welpenschutz und Hundejahren steckt – jetzt mehr erfahren!

Per Obiora

11 Feb. 2025
Märchen der Hundehaltung: Die größten Mythen rund um den Hund

Die größten Mythen rund um den Hund

Hunde begleiten uns seit Jahrtausenden. Sie sind treue Partner, Familienmitglieder und manchmal sogar kleine Helden. Aber obwohl sie so lange an unserer Seite leben, gibt es immer noch eine Menge Halbwissen und Mythen über ihr Verhalten und ihre Erziehung. Einige dieser Mythen sind harmlos, andere können zu echten Missverständnissen und Problemen führen. Deshalb ist es höchste Zeit, mit einigen der größten Irrtümer aufzuräumen.

„Der hat noch Welpenschutz, dem tut keiner was…“

Ein Klassiker, den man häufig auf dem Hundeplatz oder bei Spaziergängen hört: "Der Welpe ist doch geschützt, dem passiert nichts." Klingt schön, ist aber leider nicht ganz richtig.

Der sogenannte Welpenschutz existiert nur innerhalb eines festen Hunderudels. In der freien Natur schützt das Rudel seine Welpen vor Gefahren. Aber dieser Schutz gilt nicht automatisch bei Begegnungen mit fremden Hunden. Besonders Hunde, die wenig sozialisiert oder einfach schlecht gelaunt sind, könnten trotzdem aggressiv auf einen Welpen reagieren.

Unser Tipp: Seid wachsam, wenn euer Welpe auf fremde Hunde trifft. Beobachtet die Körpersprache des anderen Hundes und vermeidet riskante Situationen.

„Wenn er in die Wohnung macht, muss man ihn mit der Nase in seine Exkremente drücken“

Das ist nicht nur ein überholter Erziehungstipp, sondern auch einer der schlimmsten Fehler, die man machen kann. Viele denken, dass der Hund dadurch lernt, dass er sein Geschäft draußen machen soll – aber das Gegenteil ist der Fall.

Hunde können die Bestrafung nicht mit ihrem Verhalten verknüpfen. Wenn ihr Hund beispielsweise vor 10 Minuten in die Wohnung gemacht hat, versteht er nicht, warum er jetzt geschimpft wird. Stattdessen zerstört diese Methode nur das Vertrauen zwischen Mensch und Hund.

Die bessere Lösung: Lobt euren Hund ausgiebig, wenn er sein Geschäft draußen verrichtet. Mit Geduld, einer regelmäßigen Gassiroutine und positivem Feedback wird euer Hund schnell stubenrein.

„Der weiß genau, was er falsch gemacht hat“

Kennt ihr das auch? Ihr kommt nach Hause, seht die zerfetzten Kissen auf dem Boden und euer Hund guckt euch mit großen, „schuldbewussten“ Augen an. Viele denken jetzt: „Der weiß ganz genau, dass er etwas angestellt hat!“ Aber leider täuscht das.

Hunde können keine Schuld im menschlichen Sinne empfinden. Was wirklich passiert, ist Folgendes: Sie merken anhand unserer Körpersprache, dass wir verärgert sind, und versuchen, uns zu besänftigen. Die geduckte Haltung, das Wegschauen oder die angelegten Ohren sind keine Anzeichen von Schuldbewusstsein – sie sind Beschwichtigungssignale.

Merkt euch: Bestraft euren Hund nur dann, wenn ihr ihn direkt beim Fehlverhalten erwischt. Alles andere versteht er nicht und führt nur zu Verunsicherung.

„Eine Hündin muss einmal in ihrem Leben Welpen bekommen“

Viele Menschen glauben, dass es für die Gesundheit oder das Glück einer Hündin wichtig sei, mindestens einmal Mutter zu werden. Doch diese Annahme ist falsch. Es gibt keinen biologischen oder psychologischen Grund, warum eine Hündin Welpen bekommen sollte.

Eine Trächtigkeit und die Aufzucht der Welpen sind für die Hündin eher anstrengend und stressig als wohltuend. Anders als beim Menschen hat die Hündin keinen inneren Wunsch nach Nachwuchs. Nach der Entwöhnung erkennt sie ihre Welpen meistens gar nicht mehr wieder.

Unser Fazit: Eine Hündin bleibt auch ohne Welpen vollkommen gesund und glücklich – vorausgesetzt, sie wird liebevoll behandelt, ausreichend bewegt und gut sozialisiert.

„Von Käse wird der Geruchssinn eines Hundes schlechter“

Das klingt ziemlich verrückt, oder? Aber dieser Mythos hält sich hartnäckig. Die Wahrheit ist: Käse hat keinen Einfluss auf den hochentwickelten Geruchssinn eines Hundes.

Es spricht nichts dagegen, eurem Hund hin und wieder ein Stückchen Käse als Leckerli zu geben. Achtet nur darauf, dass es sich um einen fettarmen Käse handelt, der nicht zu salzig oder stark gewürzt ist.

„Hundetrainer wissen immer genau, was sie tun“

Leider nicht immer. Die Bezeichnung „Hundetrainer“ ist in vielen Ländern nicht geschützt. Das bedeutet, dass sich theoretisch jeder so nennen kann, auch ohne fundierte Ausbildung. Deshalb ist es wichtig, den Trainer sorgfältig auszuwählen.

Worauf ihr achten solltet:

  • Der Trainer sollte auf gewaltfreie Erziehungsmethoden setzen.
  • Zertifikate oder eine anerkannte Ausbildung sind ein gutes Zeichen.
  • Einfühlungsvermögen und Erfahrung sind essenziell.

„Kastration hilft gegen Fehlverhalten“

Viele glauben, dass die Kastration ein Allheilmittel gegen problematisches Verhalten ist. Doch das ist ein Irrtum. Eine Kastration wirkt nur auf Verhaltensweisen, die mit Geschlechtshormonen zusammenhängen – etwa übermäßiges Markieren oder das starke Interesse an läufigen Hündinnen.

Verhaltensprobleme wie Aggression oder Ängstlichkeit lassen sich jedoch nur durch gezieltes Training und Erziehung in den Griff bekommen.

„Ein Hundejahr entspricht sieben Menschenjahren“

Die bekannte Faustregel ist ein wenig vereinfacht. Das Alter eines Hundes hängt stark von seiner Rasse und Größe ab. Kleine Hunde wie Chihuahuas leben oft länger als große Hunde wie Bernhardiner.

Einige Beispiele:

  • Ein großer Hund gilt ab etwa 8 Jahren als „Senior“.
  • Kleine Hunde sind oft erst ab 10 Jahren „alt“.
  • Die Geschlechtsreife tritt bei einigen Hunden schon im Alter von 6 Monaten ein.

„Hunde, die bellen, beißen nicht“

Dieser Mythos ist besonders gefährlich. Nur weil ein Hund bellt, bedeutet das nicht, dass er harmlos ist. Bellen ist eine Form der Kommunikation und kann viele Gründe haben: Unsicherheit, territoriales Verhalten oder Aufregung.

Vorsicht ist immer geboten: Besonders ängstliche oder gestresste Hunde können trotz Bellen zubeißen.

Fazit: Wissen schützt vor Fehlern

Hunde sind wunderbare Begleiter, aber sie brauchen klare Regeln, liebevolle Führung und Verständnis. Indem wir alte Mythen hinterfragen und uns Wissen aneignen, schaffen wir die besten Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Gibt es wirklich keinen allgemeinen Welpenschutz?
Nein, der Welpenschutz gilt nur innerhalb eines Rudels. Bei fremden Hunden kann man sich nicht darauf verlassen.

2. Hilft Kastration gegen alle Verhaltensprobleme?
Nein, nur hormonell bedingtes Verhalten wird beeinflusst. Andere Probleme müssen trainiert werden.

3. Ab wann ist ein Hund alt?
Das hängt von der Rasse ab. Große Hunde altern schneller als kleine.

4. Ist Käse schädlich für Hunde?
In Maßen ist er als Belohnung unproblematisch, aber übertreibt es nicht.

5. Muss jede Hündin einmal Welpen bekommen?
Nein, es gibt keine gesundheitlichen Vorteile.

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